Saymn Zumkial
Alter: 22 Jahre
Herkunft: Eritrea
Ankunft in Deutschland: Dezember 2015
Tätigkeit im Heimatland: Schüler
Aktuelle Tätigkeit: Produktionsmitarbeiter im Metallbau
Eritrea ist eine Diktatur, ich wollte in einem freien Land leben. Deshalb habe ich Eritrea verlassen.
Ich bin mitten in der Nacht ca. 2 Stunden von Eritrea nach Äthiopien geflohen. Von dort bin ich über den Sudan nach Libyen und von dort aus mit einem Gummiboot mit 322 Menschen nach Italien geflohen. Die Flucht war lebensgefährlich, es sind ein paar Leute gestorben, mit denen ich unterwegs war. Ich wollte doch nur frei sein. Von Italien bin ich mit dem Zug nach Dortmund in eine Flüchtlingsunterkunft gekommen, von dort nach Duisburg gebracht worden und von dort mit dem Bus nach Sprockhövel geschickt worden. Es gab einen Aushang in der Unterkunft. Da musste man immer nachsehen, ob der Name darauf stand. Wenn man seinen Namen auf der Liste gelesen hat, wusste man, wann und wohin man umziehen musste.
Ich bin glücklich in Deutschland. Ich habe noch keine Probleme in Deutschland gehabt, weder wegen meiner Hautfarbe, noch wegen meiner Sprache. Ich habe Arbeit und eine Wohnung gefunden. Alles, was ich mir vorgenommen habe, habe ich auch geschafft.
Ich mag Sprockhövel. Wegen der Arbeit bin ich nach Gevelsberg gezogen, aber ich komme regelmäßig nach Sprockhövel, um hier Freunde zu treffen. Hier ist es besser, als in einer größeren Stadt. Es ist alles gut, so wie es ist.
Ich muss noch eine Zeitlang arbeiten, um meinen Führerschein bezahlen zu können. Danach möchte ich den Hauptschuldabschluss machen und evtl. noch weiter zur Schule gehen. Mein Traum ist es, eine Ausbildung zum Elektriker zu machen. Wenn das nicht geht, dann mache ich auch gerne eine Ausbildung zum Zimmermann oder einem ähnlichen Beruf.
