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Feyza und Mustafa Demir

Porträt_Feyza und Mustafa DemirFeyza Demir

 

Alter: 43 Jahre
Herkunft: Türkei
Ankunft in Deutschland: Dezember 2017
Erlernter Beruf: Ausbildung im Bereich Management, dann arbeitete ich ca. 22 Jahre im Ausland (Kasachstan und Indonesien) als Freiwillige.

Aktuelle Tätigkeit: Ich habe einen B1-Deutschkurs besucht und jetzt möchte ich meine Deutschkenntnisse weiter verbessern.

 

 

Wegen des politischen Drucks der türkischen Regierung musste ich mit meinem Mann und meinen Kindern nach Deutschland flüchten. Wir landeten am Düsseldorfer Flughafen mit einem Flugzeug von Indonesien über Hongkong.

Seit fast 2 Jahren leben wir hier in Deutschland und habe bisher noch keine berufliche Erfahrung. In dieser Zeit habe ich mir viel Mühe gegeben, um schnell Deutsch zu lernen. Bisher habe ich meinen B1-Deutschkurs abgeschlossen und mein B1-Zertifikat bekommen. Sprockhövel gefällt mir sehr gut. Dies ist eine kleine und ruhige Stadt. Die Bewohner*innen von Sprockhövel sind sehr freundlich und höflich. Ich muss ehrlich sagen, dass wir bisher gar nichts Schlechtes erlebt haben. Dadurch konnten wir uns hier in Sprockhövel sehr schnell einleben.

Seit eh und je möchte ich etwas selbstständig machen. Es macht mir z. B. großen Spaß, etwas zu kochen oder zu backen und mit anderen zusammen zu essen. Wenn jemand meine Gerichte probiert und damit zufrieden ist, macht mir das eine große Freude, deswegen stelle ich mir immer vor, ein Boutique-Restaurant zu gründen.

Auf jeden Fall ist es schwer, in einem fremden Land ein neues Leben anzufangen. Man braucht viel Zeit, um sich zu integrieren. Aus diesem Grund möchte ich an die Deutschen appellieren, diese Tatsache zu berücksichtigen.

Damit man sich hier in Deutschland so schnell wie möglich integrieren kann, muss man viele Kontakte knüpfen. Ich halte es für sehr wichtig und notwendig, dass deutsche und ausländische Familien Zeit miteinander verbringen.

Ich habe in fast jeder Zeit meines Lebens als Freiwillige gearbeitet, trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich mich hier in Deutschland regelmäßig freiwillig engagiere. Aber wenn unser Verein, die Flüchtlingshilfe Sprockhövel, für Ausländer oder Deutsche etwas organisiert, versuche ich immer, etwas dazu beizutragen. Wir haben z. B. im Festmonat Ramadan mit Deutschen und Ausländern zusammen Essen vorbereitet und „Iftar“ gemacht. Und bei der „Weihnacht der Nation“ haben wir auch zusammen etwas vorbereitet und dann gefeiert. Ich finde diese beiden Beispiele sehr wertvoll im Hinblick auf die Interaktion zwischen Kulturen und Überzeugungen.

 

MustafaDemir

 

Alter: 49 Jahre
Herkunft: Türkei
Ankunft in Deutschland: Dezember 2017
Erlernter Beruf: Studium der Chemie mit Lehrgenehmigung. Ich habe 23 Jahre im Ausland (Kasachstan und Indonesien) in diesem Bereich gearbeitet.
Aktuelle Tätigkeit: Ich habe einen B1-Deutschkurs besucht und jetzt möchte ich meine Deutschkenntnisse weiter verbessern.

 

Ich hatte eine Bildungsfirma in Indonesien. Aufgrund des politischen Drucks in der Türkei musste ich mich in ein sicheres Land flüchten. Dieses Land war Deutschland. Ich landete am Flughafen Düsseldorf mit einem Flug von Indonesien über Hongkong.

Ich wohne in Sprockhövel. In dieser Zeit habe ich Deutschland und die Deutschen ein bisschen kennengelernt. Ich habe den B1-Deutschkurs abgeschlossen und mein B1-Zertifikat erhalten. Ich habe noch keine berufliche Erfahrung in Deutschland.

Ich möchte als Chemiker oder Chemielaborant in einer Firma arbeiten. Da ich vorher als Lehrer und Schulleiter gearbeitet habe, würde ich gern in diesem Bereich arbeiten, wenn es eine geeignete Arbeit gibt. Es ist für mich aber schwierig, in Deutschland zu unterrichten.

Damit ich mit Deutschen sprechen und mit ihnen leben kann, möchte ich gut Deutsch lernen. Auf diese Weise glaube ich, dass die kulturelle Interaktion auf einem hohen Niveau sein wird und dass Menschen, die nach Deutschland kommen, schneller hier ins Leben integriert werden. Ich glaube, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen alle möglichen Probleme durch Sprechen lösen kann.

Wir geben unser Bestes, aber Deutsch ist eine schwer zu erlernende Sprache. Übungen, die wir im täglichen Leben machen, beschleunigen diesen Lernprozess. Beim Erlernen der Sprache nutze ich alle Arten von Aktivitäten, die unsere praktischen Bedürfnisse positiv erfüllen.

Wie ich in unserem Interview erklärt habe, habe ich mich freiwillig gemeldet, eine Reihe von Projekten in verschiedenen Perioden meines Lebens entwickelt und umgesetzt, um das Leben anderer zu verschönern. Da ich als Lehrer arbeitete, musste ich mich mehr für meine Schüler*innen interessieren. Ich kann nicht sagen, dass ich während meines Aufenthalts in Deutschland etwas Bemerkenswertes für andere Flüchtlinge getan habe. Wenn ich eines Tages anderen Flüchtlingen helfen kann, würde ich das gerne tun. Wir bemühen uns jedoch, die Veranstaltungen der Flüchtlingshilfe nach Kräften zu unterstützen.